Der Ausbruch ist notwendig

1. Mai 2013

Sich in Form halten – Der Trott des Alltags ist eine sehr mächtige Waffe des Systems. Man krepiert bei der Arbeit, man krepiert beim Schlange Stehen vor den Behörden, man krepiert angesichts der Abwesenheit von wirklichen Beziehungen. Unser Gehirn verdirbt an Vorurteilen und falschen Werten wie Macht, Geld und Gehorsamkeit. Sich in Form halten, um fähig zu sein, diese Routine zu durchbrechen, seinen Geist trainieren, um selbst nachzudenken, bedeutet, die Feindseligkeiten gegen dieses System aufzunehmen, das uns gefangen hält.


Komplizen suchen – Niemand wird an unserer Stelle revoltieren, dies hängt gänzlich von uns selbst ab. Aber auf dem Weg der Revolte werden wir auch anderen Wütenden begegnen. Diese Komplizenschaften und diese Solidaritäten können immer breitere Angriffe gegen die Macht ermöglichen.


Die Gitterstäbe durchsägen – Die Macht hat Namen und Adressen: die Banken, die Supermärkte, die Institutionen, die Polizeiposten, die Warenlager; die Betreibungsbeamten, die Gefängniswärter, die Politiker, die Reichen, die Denunzianten; die Elektrotransformatoren, die ihre Todesfabriken versorgen, die Telekommunikationsantennen, die uns an die Technologie ketten. Das sind alles Ziele in Greifweite. Lasst uns nicht darauf warten, grosse Demonstrationen zu sehen, bevor wir unsere Wut entfesseln, lasst uns hier und jetzt angreifen, auch wenn wir wenige sind. Indem wir beginnen, die Gitterstäbe der Macht zu durchsägen, kann die Revolte bei anderen Rebellen auf Widerhall stossen und sich immer weiter ausbreiten.


Seine Flucht vorbereiten – Wenn die Macht nicht reformiert werden kann, wenn sie also von Grund auf zerstört werden muss, dann müssen unsere Waffen mit Freiheit geladen sein. Ohne zu wissen, wohin wir wollen, ohne über das Wieso nachzudenken, können wir nicht hoffen, aus der Welt des Geldes und der Autorität auszubrechen. Lasst uns die bösen Leidenschaften entfesseln, lasst uns keine Angst vor Ruinen haben, aber lasst uns auch wieder zu träumen beginnen. Denn demjenigen, der für seine Würde kämpft, für die Würde und die Freude, als freie Frauen und Männer zu leben, kann keine Macht standhalten.


Text eines Plakates auf den Mauern von Brüssel. Auch veröffentlicht in Hors Service, Nr. 36, Brüssel. Deutsche Erstübersetzung veröffentlicht in "Aufruhr - Anarchistisches Blatt", Zürich, Nummer 7, Jahr 1;